MA 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark
die sustainability challenge
Wir wollen mehr! Wege zur Erhöhung getrennt gesammelter Altstoffmengen
Die MA 48 sammelt jährlich 350.000 Tonnen Altstoffe und biogene Abfälle getrennt, die einem stofflichen Recycling zugeführt werden. Das spart nicht nur Ressourcen, da diese Sekundärrohstoffe Primärressourcen ersetzen, es ist auch gut für unser Klima: denn das Recycling von Altstoffen sowie die Herstellung von Kompost bringen eine Einsparung von 154.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Beeindruckend, aber geht da noch mehr?
Die MA 48 möchte die Teilnehmenden der Sustainability Challenge daher um Ideen bitten, die dazu beitragen, die Menge der getrennt gesammelten Altstoffe zu steigern. Gemeint sind vor Allem die auf den Mistplätzen gesammelten Fraktionen, wie zum Beispiel Elektroaltgeräte, Problemstoffe aus Haushalten, Sperrmüll und ähnliche Abfälle aus Haushalten, die nichts im Restmüll zu suchen haben.
Dabei wird eine möglichst offene Fragestellung gewählt, um kreative Ideen und Lösungen zu sammeln, die auf die veränderten Umstände (Veränderung in der Gesellschaft, Mobilität, Klimawandel, Digitalisierung, etc…) abgestimmt sind. In weiterer Folge sollen eine oder mehrere Ideen weiter ausgearbeitet werden.
Besonderes Potential sehen wir im interdisziplinären Charakter des Projektes, denn um innovative Ansätze zu finden, braucht es unterschiedlichste Betrachtungen (technisch, juristisch, ökosozial, psychologisch, etc…).
Um die Sustainability Challenge für die Studierenden auch praktisch zu gestalten und den bestmöglichen Austausch zu ermöglichen, möchten wir das Projekt mit Besuchen in unseren Anlagen verbinden. Geplant ist es, den Studierenden bereits beim Projektstart eine Einführung in das Modell der Wiener Abfallwirtschaft zu geben und mit ihnen einen Mistplatz zu besuchen, damit sie sich ein Bild von der derzeitigen Infrastruktur machen können.
Je nach Interesse und Bedarf, sind im Rahmen des Projektes auch weitere Anlagenbesuche (Müllverbrennungsanlage, Abfalllogistikzentrum, Deponie Rautenweg, etc…) möglich, um das Know-How der Studierenden zu vertiefen.
Das Ziel unseres Projekts ist es, potenzielle Lösungen für die Erhöhung getrennt gesammelter Altstoffmengen herauszuarbeiten, die im Anschluss in das interne Projekt von der MA-48, „Sammlung sperriger Altstoffe“ einfließen können und gegebenenfalls auch in das nächste Wiener Abfallwirtschaftsplan integriert werden können.
Die 350.000 Tonnen Altstoffe, die von der MA-48 jährlich im Durchschnitt gesammelt werden, führen zu einem Ersparnis an CO2 in der Höhe von 145.000 Tonnen. Eine weitere Erhöhung in diesem Bereich wird einen positiven Beitrag zur
Erreichung von den mit diesem Projekt eng zusammenhängenden SDG’s leisten: 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen, 7: Bezahlbare und saubere Energie, 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur, 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden und 13: Maßnahmen zum Klimaschutz.
Zur Erfüllung von diesem Ziel führen mehrere mögliche Pfade, auf die wir uns fokussieren und in unserem Projektteam recherchieren und ausarbeiten werden:
- Erweiterung der Anreizsysteme und des Informationsangebots in der 48-er App, die gewährleisten soll, dass detaillierte Infos zu Sammelmöglichkeiten und Verwertungswegen abrufbar sind.
- Erweiterung von Abholservice und Transportmöglichkeiten für Menschen ohne privaten PKW in Form von Car-Sharing oder möglicher Kooperation mit öffentlichen Verkehrsanbietern.
- Übersichtliche Darstellung & Vereinheitlichung bestehender Produktangebote wie z.B. des kostenpflichtigen Entrümpelungsservice oder mobiler Problemstoffsammlungen.
Aus den 3 Pfaden wird im Laufe weiterer Treffen mit unseren Projektpartnern aus der MA-48 derjenige ausgewählt, der am meisten Umsetzungspotenzial verspricht und auf welchen wir uns im Sommersemester ausschließlich fokussieren werden. In unserem Projekt stehen folgende Altstoffe im Fokus: Holz/Möbel, Elektroaltgeräte, Metallschrott, Heimtextilien, Hartplastik und Re-Use Waren.
Die Ergebnisse unseres Projektes stellen Vorschläge zur kundenfreundlicheren Gestaltung des Webseitenaufbaus, mehr Visibilität und Engagement auf Social Media, diverse Ideen für alternative Transport-, wie Entsorgungsmöglichkeiten von sperrigem Abfall und die Anwendung spezifischer Anreizsysteme zur richtigen Abfalltrennung sowie zur Motivationssteigerung Altstoffe auf korrektem Wege zu entsorgen. Diese Vorschläge haben wir in einem Bericht für die MA 48 (Lösungsansätze zur Erhöhung getrennt gesammelter Altstoffmengen) gesammelt, aus dem manche Teile sogar in den Wiener Abfallwirtschaftsplan 2025 integriert werden könnten.
Die Sammlung unserer Ideen zum Thema Erhöhung getrennt gesammelter Altstoffmengen, die wir über die letzten zwei Semester diskutiert haben, haben wir in einem knapp 50-seitigen Bericht verfasst. Eine Implementierung der Lösungsansätze, könnte den Bürger*innen bei der Informationssuche zur richtigen Trennung am Mistplatz helfen und alternative Transportmöglichkeiten dorthin vor- und aufzeigen.
Wir hoffen, dass einige unserer Ideen aufgegriffen und in einer Form umgesetzt und weiterentwickelt werden, die die derzeitige Situation der Mistplatzfraktionen für sperrigen und problematischen Müll verbessern werden. Eine Umsetzung der Vorschläge könnte die Sammelquote an richtig getrennten Abfallmengen erhöhen und würde sich somit in der höheren Reinheit der Sammelfraktionen widerspiegeln. Diese Steigerung würde zu innovativen Lösungen am Mistplatz und in der Verwertung von Abfallmengen führen. Das bedeutet auch, dass weniger sperriger und problematischer Abfall im Restmüll landen würde, der daher nicht verbrannt wird.
Im Zuge unseres Projekts durften wir vor allem viele neue Erfahrungen im Bereich der Zusammenarbeit sammeln.
Durch die Zusammenarbeit mit Teammitgliedern aus verschiedenen Disziplinen entstehen innovative Ideen und Lösungsansätze. Die Vielfalt unserer Denkweisen und Erfahrungen hat dazu beigetragen, dass wir verschiedene Fragestellungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten konnten, was letztlich zu vielfältigen und kreativen Lösungen geführt hat. Dabei konnten wir einiges aus den unterschiedlichen Bereichen lernen und neue Denkweisen für die Zukunft mitnehmen.
Eines der wichtigsten Learnings für uns war es mit Sicherheit auch, die Strukturen und Arten der Zusammenarbeit in einer so großen öffentlichen Organisation kennen lernen zu dürfen. Ebenso war die Arbeit in einer so großen Gruppe für uns alle ein Novum, bei dem wir viel für zukünftige Gruppenarbeiten, insbesondere was Teamleading und Kommunikation betrifft, mitnehmen durften.
Ein einzigartiges team
STUDIERENDE
Service learning partner*in
Die Magistratsabteilung 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48) ist in Wien für die Sammlung, Verwertung und Entsorgung des kommunalen Abfalls – also der Abfälle und Altstoffe aus Haushalten – zuständig. Darüber hinaus kümmert sich die MA 48 um Wiens Straßen: 1000 Mitarbeiter*innen sorgen im Bereich Straßenreinigung dafür, dass Papierkörbe und Aschenrohre regelmäßig entleert werden und die Straßen sauber sind. Weiters ist die MA 48 auch für den Fuhrpark der Stadt Wien zuständig. Neben diesen Kernaufgaben kümmert sie sich auch um den Winterdienst, mehr als 150 öffentliche WC-Anlagen, das Zentrale Fundservice, die Abschleppung von Fahrzeugen die unsachgemäß abgestellt wurden und vieles mehr….
Nähere Infos unter www.wien.gv.at/umwelt/ma48
starke Partnerschaften
PARTNERIN
Nicola Gabriela Herrmann
MA48
„Ich habe selbst als BOKU Studentin bei der Sustainability Challenge im Projekt mit der Stadt Wien (MA 22) mitgemacht. Heute arbeite ich bei der MA 48 und bin als Service-Learning Partnerin dabei. Das Besondere an der Sustainability Challenge ist für mich ganz klar der Praxisbezug, der wertvolle Einblicke in die „echte“ berufliche Praxis.“
gute unterstützung
Mentorin
Petra Hirschler
TU Wien
Die Raumplanerin beschäftigt sich mit Umweltplanung und Regionalentwicklung.