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Siemens Mobility – Rolling Stock

Energy transition concept for the Vienna production plant

Ziel des Siemens-Mobility-Energy-Transition-Projekts 2019/20 war es, eine Strategie zur Erreichung der CO2-Neutralität bis 2030 für den Produktions- und Bürostandort der Siemens Mobility in Wien zu entwickeln. Die interdisziplinäre Zusammensetzung des Teams erlaubte es die Themen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und -transition aus unterschiedlichen Perspektiven zu bearbeiten. Daher unterteilte sich das Team in zwei kleinere Gruppen, um einen effizienten und gleichwohl ganzheitlichen Zugang zu finden sowie das Wissen und die Kompetenzen der einzelnen Teammitglieder bestmöglich einzubringen.

Die Gruppe für Technik und Energiegewinnung untersuchte erneuerbare Energiepotenziale am Produktionsstandort. Es wurden vertiefte Analysen für eine mögliche Installation von Photovoltaik-, Solarthermie- und Kleinwindkraftanlagen herangezogen. Das hierzu notwendige Know-how konnte durch Interviews, Literaturrecherche, Besichtigung von bereits umgesetzten Projekten innerhalb Wiens und Besuchen eines branchenspezifischen Business-Treffs laufend erweitert werden. Die Installation von Zählern und Sensoren zum präzisen Energieverbrauchsmonitoring mit verbesserter Granularität wurde initiiert.  

Die Gruppe Kommunikation und Nutzer*innenverhalten legte den Fokus auf die Entwicklung einer integrativen internen Kommunikationsstrategie, mithilfe derer, durch Bewusstseinsbildung möglichst viel unnötiger Energiebedarf vermieden werden soll. Um auch außerhalb von Bürogebäuden in der tatsächlichen Fertigung Einsparungspotentiale auszumachen, war das Hinzuziehen von Expert*innenwissen unabdingbar. Daher wurden leitfadengestützte Tiefeninterviews mit langjährigen Mitarbeiter*innen aller Hierarchiestufen durchgeführt. Ziel war es, herauszufinden, wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz am Standort Wien-Leberstraße wahrgenommen und gelebt werden, welchen Zugang Mitarbeitende zu diesen Themen haben und welche Potenziale sie sehen.

Die Erkenntnisse aus diesen qualitativen Befragungen dienten im Sinne eines Bottom-up-Ansatzes als Basis für die Entwicklung eines Ideenwettbewerbs, bei dem Mitarbeiter*innen ihre Vorschläge zur Energieeinsparung einreichen können und gleichzeitig Wertschätzung des Unternehmens erhalten. Ein Kick-Off-Event auf dem Werksgelände war bereits konzipiert, musste jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie in die zweite Jahreshälfte verschoben werden. Das größte Potential zur Energiegewinnung am Standort konnte im Bereich der Photovoltaik (PV) identifiziert werden. Das Team unterstützte Siemens Mobility Austria bei der Anlagendimensionierung sowie beim Einholen und Vergleich von Angeboten, der Identifizierung von Fördermöglichkeiten und im Prozess zur Erlangung notwendiger Genehmigungen. Die neue PV-Anlage wurde im Juni 2020 auf einer Fläche von 2.500m2 installiert und soll jährlich ca. 500.000 kWh Energie liefern. Darüber hinaus stießen die Berechnungen und die Initiative des Teams die Umstellung auf den ausschließlichen Bezug von Ökostrom aus österreichischer Wasserkraft an – nicht nur für die Leberstraße, sondern für ganz Siemens Mobility Austria.

Zusammenfassend kann dieses Service-Learning-Projekt als Exempel dafür dienen, wie Interdisziplinarität sowie ein qualitativ-quantitativer Methodenmix im Bereich der Energietransformation nachhaltige neue Lösungen ermöglichen.

Studierende

Uni Wien: Markos Mpadanes
TU: Maximilian Huber; Maximilian Labmayr
WU:  Tobias Lindemann