Um die Transformation in Richtung nachhaltige Bauwirtschaft zu schaffen, braucht es neue Konzepte, um die Umweltauswirkungen dieses Wirtschaftssektors zu verringern. Die Entsorgung von wertvollen Ressourcen aus der Baubranche kann dabei nicht mit der Idee einer nachhaltigen Wirtschaft vereint werden. Wertvolle Baustoffe werden aktuell eher selten recycelt und viel öfter down(ge)cycelt, zum Beispiel als Füllmaterial. Hinzu kommt, dass der Baubranche etwa 39% der weltweiten CO2-Emissionen zugeschrieben werden. Das Service Learning Projekt in Zusammenarbeit mit PORR Umwelttechnik adressierte diese Problemstellungen in einem transdisziplinären Rahmen mit Studierenden der WU Wien, Universität Wien und TU Wien.

Ziel war es, ein nachhaltiges Lösungskonzept für eine Baustoffbörse zu entwickeln. Konkret geht es um ein Konzept, welches den übersichtlichen und gezielten Handel von Rückbaumaterialien ermöglicht. Im Zuge dessen wurden branchenweite Expert:inneninterviews mit relevanten Stakeholdern durchgeführt. Deren Analyse ergibt ein klares Muster, das anschließend anhand zu drei Szenarien weiterentwickelt wurde, aus denen sich zentrale Handlungsempfehlungen ableiten lassen:

• Verbreitung eines Non-Papers auf EU-Ebene zu Baustoffbörsen und notwendigen Änderungen im Rechtsrahmen
• Aufnahme von Gesprächen über mögliches Kooperationsprojekt innerhalb der österreichischen Baubranche
• Bereitstellung von Investitionsmitteln für den Aufbau eines Baustoffbörsen-Komplettpaketes

Aus den Erkenntnissen wissen wir, dass es besonders wichtig sein wird, möglichst alle Sichtweisen zu integrieren, damit die Baustoffbörse ein Erfolg werden kann. Das Projekt behandelt primär SDG 9, 11 und 12 und leistet einen starken Beitrag für einen nachhaltigeren Bausektor und zukunftsfähige Städte.