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Halbzeuge (engl. semi-finished products) sind vorverarbeitete Materialien, die Unternehmen einkaufen, um daraus ihre Produkte herzustellen. Die Wahl eines umweltfreundlichen Halbzeugs ist entscheidend für die Produktion nachhaltiger Endprodukte. Doch nachweislich umweltfreundliche Materialien und Halbzeuge sind rar. Unternehmen stehen oft vor der Herausforderung, entweder hohe Beratungskosten zu tragen oder umfangreiche Recherchen zu betreiben, um passende Optionen zu finden.
Halbzeuge (engl. semi-finished products) sind vorverarbeitete Materialien, die Unternehmen einkaufen, um daraus ihre Produkte herzustellen. Die Wahl eines umweltfreundlichen Halbzeugs ist entscheidend für die Produktion nachhaltiger Endprodukte. Doch nachweislich umweltfreundliche Materialien und Halbzeuge sind rar. Unternehmen stehen oft vor der Herausforderung, entweder hohe Beratungskosten zu tragen oder umfangreiche Recherchen zu betreiben, um passende Optionen zu finden.
Bei einem erfolgreichen Projektverlauf, trägt RePlace unmittelbar zum Erreichen des Sustainable Development Goals 12 bei. Natürliche Ressourcen würden geschont, Abfälle durch Wiederverwendung und -verwertung reduziert, und Unternehmen hätten es leichter, nachhaltige Verfahren einzuführen sowie entsprechende Informationen in ihre Berichterstattung aufzunehmen.
Diese Problematik adressiert RePlace als B2B-Online-Marktplatz für umweltfreundliche Halbzeuge. RePlace positioniert sich zwischen den Herstellern von Halbzeugen und den produktproduzierenden Unternehmen, erhöht die Sichtbarkeit nachhaltiger Materialien und ermöglicht deren Vergleich hinsichtlich ihres Umwelteinflusses. Auf diese Weise fördert RePlace eine transparente Wertschöpfungskette – von den Rohstoffen bis hin zum Endverbraucher – und erleichtert es Unternehmen sowie Endkund*innen, umweltbewusste Kaufentscheidungen zu treffen.
Das Team von RePlace geht jedoch noch einen Schritt weiter: Umweltfreundliche Halbzeuge, häufig aus Recycling- oder Wiederverwendungsprozessen stammend, sind derzeit nicht nur schwer zugänglich, sondern meist auch teurer als solche, die aus Primärrohstoffen gefertigt werden. Deswegen möchte RePlace zeitintensive Prozesse wie Kund*innensupport, Accounting und Fullfillment übernehmen und automatisieren. Damit Halbzeugproduzierende sich auf das Produzieren ihrer Halbzeuge, und Produktproduzierende auf das Produzieren ihrer Produkte konzentrieren können – und schließlich, durch die Steigerung der Kosteneffizienz, die Preise sinken.
Im Rahmen der Teilnahme an der Sustainability Challenge konnte Re.Place bereits bedeutende Ergebnisse erzielen. So wurde eine umfassende Marktrecherche mit insgesamt 40 Interviews durchgeführt – davon 29 quantitativ und 11 qualitativ –, um die Bedürfnisse und Herausforderungen potenzieller Nutzer:innen besser zu verstehen. Parallel dazu entstand ein ganzheitliches Corporate Design, das Logo, Farbwelt, Schriftarten, Formen und Illustrationen umfasst. Zudem wurde ein Marketingkonzept entwickelt und erste Anbieter:innen sowie potenzielle Kund:innen akquiriert. Bereits im Juni 2025 könnte die erste Transaktion über die eigene Plattform erfolgen. Die entwickelte Website – ein digitaler B2B-Marktplatz für recycelte Materialien in der Möbelindustrie – befindet sich derzeit (Stand: 15.06.2025) in der Testphase. Hierbei werden Bestellprozesse optimiert und technische Fehler behoben. Dieser Feinschliff erfolgt in enger Zusammenarbeit mit zwei Industriepartnern, um eine praxisnahe und markttaugliche Lösung sicherzustellen.
Der konkrete Impact von Re.Place ist aktuell noch nicht vollumfänglich wirksam, da erste Bestellungen noch ausstehen. Erst wenn recycelte Materialien tatsächlich anstelle von Neumaterialien verwendet werden, entfaltet sich das Potenzial des Start-ups. Langfristig zielt Re.Place darauf ab, die Möbelindustrie nachhaltiger zu gestalten, indem Abfälle, die sonst verbrannt oder deponiert würden, stofflich wiederverwertet werden. Gleichzeitig sollen durch den regionalen Einsatz recycelter Materialien CO₂-Emissionen deutlich reduziert werden – insbesondere solche, die durch den internationalen Transport von Rohstoffen wie Holz entstehen, das derzeit etwa aus Rumänien über Schweden bis nach Wien geliefert wird. Re.Place verfolgt die Vision einer zirkulären Materialwirtschaft, in der Materialien lokal im Kreislauf gehalten werden: „Einmal vor Ort, immer vor Ort“ – lediglich ihre Form darf sich verändern. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und Klimaschutz in der Branche.
Die vergangenen zwei Semester waren ein intensiver Einblick in die Start-up-Welt Wiens – ein echter Deep Dive, der sowohl fachlich als auch persönlich prägend war. Wir haben gelernt, dass die eigentliche inhaltliche Arbeit am Start-up nur ein Teil des Gesamtprozesses ist. Ein großer Teil der Zeit floss auch in die Teilnahme an zahlreichen Veranstaltungen, Netzwerktreffen und organisatorische Anforderungen wie Förderanträge – Aufgaben, die oft unterschätzt werden, aber entscheidend für den Fortschritt sind.
Dabei haben wir den Wert eines gut funktionierenden Teams besonders zu schätzen gelernt. Die Zusammenarbeit im Team wurde durch gemeinsame Herausforderungen, etwa in den Start-up Camps, stark gefestigt. Das Lehrendenteam der Sustainability Challenge hat uns mit großem Engagement begleitet, stand stets für Rückfragen zur Verfügung und war ein wertvoller Sparringspartner in vielen Phasen. Insgesamt nehmen wir aus dieser Zeit nicht nur fachliche Erkenntnisse mit, sondern auch persönliche Entwicklung und echte Teamstärke.
gute unterstützung
Coaches

Michael Ambros
BOKU:BASE

Rudolf Dömötör
WU Gründungszentrum